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Liebesgedicht des Monats

Gestörtes Küssen

LIEBESGEDICHTE, DIE VOM KÜSSEN ERZÄHLEN

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SIDONIE GRÜNWALD
- eine moderne Mythe
- Es
- gestörtes Küssen
- ob's Liebe ist?


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zitat

...Hüpften jetzt mir ohne Zahl deine Küsse um die Glieder!

-Sidonie Grünwald-Zerkowitz-

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Das schönste an der Liebe sind doch die Küsse, die Sehnsucht, die Gespräche, die Blicke..., Hier erhalten Sie schönes Liebesgedichte, geschrieben von der bekannten österreichischen Schriftstellerin und Dichterin Sidonie Grünwald-Zerkowitz.

Gestörtes Küssen

Wenn mich die Sehnsucht zu Dir trägt,
Dann fühl' ich nur: ich möcht sie stillen!
Ob's auch erlaubt? mein Herz nicht frägt,
Es lässt der Sehnsucht ihren Willen.

Und wie die Wolke, glutenschwer,
Wenn's in ihr zuckt und dumpf gewittert,
Zur zweiten in der Lüfte Meer
In mächt'gem Drang hinüberzittert:

So drängt mein Alles hin zu Dir,
Zu Eins mit mir Dich zu umschlingen,
So angstvoll und so wohl wird mir,
Ich möcht mit Küssen Dich durchdringen!

Und wenn sich dann ein Zufall stemmt,
Voll Bosheit gegen solche Stunde,
Den Kuss der auf dem Weg' schon hemmt,
Führ' blitzgleich er vom Mund zum Munde:

Scheid' ich von Dir verdüstert nicht!
Nein, wie die Wolke, die verscheuchten
Der Windsbraut Flügel, forteilt licht
Nach kurzem, glühndem Wetterleuchten!

Ich trag im Herzen nicht Verdruss
Drob, dass der Zufall Dich entrissen
Vom Mund mir, eh' der Liebe Kuss
Ich süss gekonnt zu Ende küssen!

Mir ist, als segne mein Gemüt,
Der Schuld entronnen, Zufalls Unhuld,
Ich trag' heim Sehnsucht, die weiter glüht
Und Seligkeit bewahrter Unschuld!

(Sidonie Grünwald-Zerkowitz, 1852-1907, österreichische Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin)

Quelle: Das Gretchen von heute, Verlag von Caesar Schmidt, Zürich 1900, S. 71-72.

MEHR KUSSGEDICHTE VON SIDONIE

Ich wünsch den Kuss und küss dich nicht

Deinem Kuß möcht' dar ich bringen
Mehr ... viel mehr als nur den Mund ...
Ließe tief in mich ihn dringen
Wie den Sonnenstrahl der Grund ...

Wie der Grund das glühnde Weben,
Das in seinen Schoß sich gießt ...
Dem aus diesem Kusse Leben,
Blühen segensreich entsprießt ...

Dieser Beiden Liebesthaten,
Daß sich eins dem andern leiht,
Jede Blume darf's verraten,
Jeder Traube Süßigkeit; -

... Unser Kuß, er gilt als Sünde
Und Dein Mund, der küßt, er - spricht ...
Drum - wie sich dies Herz auch winde -
Wünsch' ich ihn und - küß Dich nicht.

(Sidonie Grünwald-Zerkowitz, 1852-1907, österreichische Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin)

Schmetterlings Küssen

Es sagte dort die Blum' im Grunde,
Die erst der Schmetterling hat heiß geküßt,
Er küßte sie, weil - süß das Küssen,
Und daß sein Küssen niemals Liebe ist.

Sagt', daß er, taumelnd noch vom Rausche,
Froh flattert zu der zweiten Blume hin,
So lange Küsse - Blumen - tauschend,
Als ihn sein Flügel trägt und Blumen blühn.

- Sprich, ist es so, wie's sagt die Blume?
War dein Kuß: Schmetterlinges Kuß, ohn' - Lieb?
... Die Blume küßt noch manchen Zweiten ...;
Doch mir - die Seele an Dir hangen blieb!

(Sidonie Grünwald-Zerkowitz, 1852-1907, österreichische Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin)

Der Kuss

Dein Kuß allein will mir nicht genügen!
Ein Kuß nicht mein Begehren stillt!
Trankst Du ihn je in vollen Zügen
Und empfandst noch nicht, was aus ihm quillt?

Ein Kuss - ein Blitz unter Sturmes Toben -
Ein süß Gewittern der Sinnenflut
Im tiefsten Mark, das nach unten, nach oben
Das Sein im Zickzack durchrast mit Glut.

Gewitter, das nicht sich löset in Regen ...
In den Wolken bleibt und wühlend drin schwebt ...
Und wetterleuchtend auf allen Wegen
Mit peinvollen Schauern uns durchbebt ...

(Sidonie Grünwald-Zerkowitz, 1852-1907, österreichische Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin)

Die politische Gesinnung des Kusses

Da jüngst hat es den Kuß getrieben
Zu eines Munds Korallenthor,
Der ihn mit manchem reizvoll lieben
Wort neckend, süß zu sich beschwor.

Schon hofft der Kuß, es möcht' begegnen
Der Mund ihm hold im Liebesdrang ...
Da wehrte plötzlich dem Verwegnen
Der Mund voll Hochmut den Empfang.

- Vorerst mußt Du genau erweisen
Mir deine Herkunft, stürmisch Kind,
Ob Du entstammst Plebejerkreisen,
Ob Deiner Ahnen - sechzehn sind!

Bist du Franzose? - Russe? Britte?
Bist - Jude Du, bist Du nicht Christ?
Noch Eins: (wärst Du aus unsrer Mitte)
Bist - Deutscher Du oder Panslavist?

Denn ich empfange selbst an Küssen
Nur gleichgesinnte Haute-volée!
Das solltest Du ja selber wissen,
Bist Kuß Du nicht ein Roturier!

Darauf der Kuß:

- Ein Kind bin ich der Liebesflamme,
Die jedes Herz mit Demut nennt,
Die Hohe doch, von der ich stamme,
Die »Unterschiede« da nicht kennt!

Sie züngelt über jede Mauer,
Die Welten Haders Gegenstand! -
Fühlst nicht Du selbst mit Wonneschauer,
Wie nichts ihr leistet Widerstand? ...

Drum, fühlst Du wie ich, Funke, schnelle
Dir auf die Lippen süß will sprühn,
Empfang' mich anders an der Schwelle!
Ein Narr, wer frägt: wo Rosen blühn!

(Sidonie Grünwald-Zerkowitz, 1852-1907, österreichische Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin)



Mitten, mitten im Küssen

Mitten, mitten im Küssen
Ist das Hemd mir zerrissen,
Ob auch der Gurt nicht hat wollen
Mir von den Lenden rollen ...

Das Hemd mit dem großen Risse,
Der einließ mir Deine Küsse,
- Zeuge von meinem Schenken -
Bewahr' ich als Angedenken;

Bewahr' es zum Angedenken
An das heilige erste - Michschenken ...
An die reiche, die selige Stunde
An Deinem Herzen und Munde.

Nicht soll es am Leib mir mehr hangen,
Wird er von Dir nicht umfangen!
Das Hemd mit dem Riß ich verwahre -
Man lege mir's an auf der Bahre!

Daß, sollt' ein Grab mich umgeben,
Wo Du nicht ruhst daneben,
Mich umweh', wo das Hemd zerrissen,
Die Spur von Deinen - Küssen!

(Sidonie Grünwald-Zerkowitz, 1852-1907, österreichische Schriftstellerin, Dichterin, Übersetzerin)

Quelle dieser Gedichte

Das Gretchen von heute von Sidonie Grünwald-Zerkowitz

Verlag von Caesar Schmidt, Zürich 1900.


Sidonie Das Gretchen von heute Gretchen

© Fotos dieser drei Abbildungen von Monika Minder

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